„Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Im Psalm 91, 11 ist die Rede von allgegenwärtigen Schutzwesen, die ihren menschlichen Klienten partout nicht von der Seite weichen. Das gilt erst recht für das Kino: Wo Menschen vor überdimensionalen, hell erleuchteten Leinwänden in andere Sphären versetzt werden, da treten selbstverständlich auch die himmlischen Helfer auf den Plan.
„Mit Engelsaugen sehen“ ist eine Untersuchung der göttlichen Boten, die im Film keine heilsgeschichtlichen Botschaften mehr überbringen, sondern zur eigenen Botschaft werden. Dabei ist jede Auseinandersetzung mit den Engeln immer auch eine persönliche Begegnung. So ist der Psalm 91, 11 zum einen ein Ankerpunkt dieser Studie, zum anderen auch der Taufspruch der Autorin, die in diesem Buch in den Mittelpunkt rückt, was sonst hinter der menschlichen Existenz zurücktritt doch gleichzeitig zutiefst menschliche Sinnfragen aufwirft.