Der Band bietet eine breite Analyse und Reflexion der Autorschaftskonzepte und Autorisierungsstrategien in frühjüdischen und frühchristlichen apokalyptischen Texten. Dabei wird zunächst grundlegend nach der Bedeutung von Autorschaft und Autorisierungskonzepten in der Literaturwissenschaft gefragt, und die breite Vielfalt an Vorstellungen von Autorschaft in der griechisch-römischen Antike erhoben. Einzelbeiträge analysieren die Konstruktion von Autorschaft von den biblischen Prophetenbüchern über die Anfänge der jüdischen Apokalyptik in der Henochliteratur und im Danielbuch, das 4. Esra- und das 2. Baruchbuch und die Jakobsleiter bis in die rabbinische Literatur. Ein zweiter Hauptteil erörtert die Phänomene der Autorisierung und Autorschaftskonstruktion in christlichen Apokalypsen von der Johannesapokalypse und der Petrusapokalypse bis zur lateinischen Paulusapokalypse. Eine rezeptionsgeschichtliche Studie zur späten Nachwirkung der Apokalyptik in Dantes Göttlicher Komödie schließt den Band ab.