Als am 3. Oktober 1942 eine von Peenemünde gestartete Rakete die Grenze zum Weltraum streifte, wurde Geschichte geschrieben. Doch das Geschoss war nicht für die zweckfreie Erforschung des Weltalls bestimmt, sondern als neuartige Waffe im Zweiten Weltkrieg gedacht. Bald traf die Rakete britische Städte und tötete Tausende Menschen. Nach dem Krieg wurde ihre Entwicklung jedoch oft einseitig als Start der Raumfahrtgeschichte verklärt. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde erinnert seit 1991 an das ehemalige NS-Rüstungszentrum und vermittelt dessen Geschichte am historischen Ort.
Der Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung zeigt die sich wandelnde Sicht auf das Vergangene vom Ende des Zeiten Weltkrieges bis in die Gegenwart. In weiterführenden Aufsätzen wird das Verhältnis von Fortschritt und Verbrechen am Beispiel Peenemündes reflektiert.