Der titanenhafte Mensch – welche Form er in sozialphilosophischen Überlegungen annehmen kann, wird an drei vermeintlich ungleichen Denkern der Revolutionszeit zwischen 1789 und 1848 veranschaulicht. Der Reaktionär Joseph de Maistre, der Anarchist Max Stirner und der Dichter Jean Paul entwerfen Idealtypen des übergroßen Einzelnen: Papst, Einziger und Himmelsstürmer. Utopische Hoffnungen kommen zum Ausdruck, aber auch das Wissen um ein Scheitern, das schon die Titanen der altgriechischen Mythologie verfolgte, nicht weniger als die Titanismen der Moderne. Dabei eröffnen sich mannigfaltige Themenkreise, gekennzeichnet etwa durch die Pole Utopie und Realistik, Liebe und Gewalt, Vernunft und Irrationalismus, Toleranz und Intoleranz, Ruhe und Raserei, Opfer und Selbstbehauptung, Transzendenz und Immanenz, Moderne und Gegenmoderne. Als Kontrastmittel zu den heute tonangebenden liberalen Demokratien provozieren die vorgestellten Gesellschaftsmodelle eine Auseinandersetzung mit den eigenen, grundlegenden politischen Entscheidungen.