Herbert Heckmann (1930-1999) ist im deutschen Literatur- und Kulturbetrieb insbesondere als langjähriger Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung bekannt geworden. Als Schriftsteller ist er heute nur noch wenigen Menschen ein Begriff. Dabei präsentiert sich sein literarisches Werk, das zwischen den 50er und 90er Jahren entstanden ist, in einer großen Vielfalt. Es reicht von Romanen und Erzählungen über Gedichte, Aphorismen und Kinderbücher bis hin zu kulturgeschichtlichen Darstellungen, umfangreichen Anthologien, Essays und Feuilletons. Für seinen wichtigsten Roman „Benjamin und seine Väter“ erhielt er 1962 den Bremer Literaturpreis.

Eine umfangreiche Untersuchung zum Autor war bisher ein Desiderat der Forschung. Daher bemüht sich die Arbeit zunächst um die Rekonstruktion seines gesamten literarischen und kulturgeschichtlichen Werkes, wobei in exemplarischen Analysen wichtiger Texte die zentralen Leitlinien seines schriftstellerischen Selbst¬ver¬ständnisses herausgearbeitet werden. Melancholie, Humor, Sprachskepsis und erinnerte Kindheit spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Bibliografie am Ende des Buches werden schließlich erstmals alle Werke des Autors systematisch erfasst.