Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt das Heidedorf Marl mit seinen Bauerschaften und 4.500 Einwohnern als verträumt und weltverloren, Ackerbau und Viehwirtschaft bestimmten das Bild. Mit der einsetzenden Kohlenförderung auf den Marler Bergwerken Auguste Victoria (1905) und Brassert (1910) änderte sich dies grundlegend. Einheimische und tausende Neuhinzugezogene gewannen im Marler Raum seither rund 250 Millionen Tonnen Steinkohle und beachtliche Mengen Blei, Zink und Silber.

Helmut Madynski, selbst pensionierter Bergbauingenieur, ist durch seine zahlreichen Publikationen zur Heimat- und Montangeschichte und seinen Bildband „Marl“ von 1998 bestens bekannt. Für diesen Bildband hat er rund 220 bisher größtenteils unveröffentlichte historische Fotografien aus seiner Sammlung und verschiedenen Archiven ausgewählt, die die Entwicklung des Marler Bergbaus von den Anfängen bis in die Siebzigerjahre dokumentieren. So lädt der Band ein zum Erinnern und Wiederentdecken, vom ersten Abteufen bis zur Erschöpfung einzelner Lagerstätten und der daraus folgenden Zechenstilllegung.