'Feiersingers Werk kennzeichnet generell eine formale Strenge und Präzision, die jedoch von hybrider Beschaffenheit ist. Seine Arbeiten erinnern nämlich sowohl an die minimalistische Ästhetik reduktiver, geometrisch-abstrakter Skulpturen wie auch an Gerätehaft-Funktionales, also an zwei einander im Grunde ausschließende Bereiche. Die Absicht der Minimalisten, durch die Selbstbezogenheit nüchterner Formen nur ja keine ungebührliche Ablenkung von einer programmatisch definierten Exklusivität künstlerischer Formbeziehungen und Wahrnehmungserfahrung zuzulassen, wird in Feiersingers Werk mit ihrem schieren Gegenteil konfrontiert: Er spielt nämlich mit seinen Skulpturen auch auf Gegenstände an, die man aus praktischen Lebensbezügen und Verwendungsweisen kennt, wie Architekturen, Möbel, nützliches Inventar, Werkzeuge und Geräte verschiedenster Art. Nicht nur, dass man dies als ironischen Hinweis auf die von den Minimalisten in ihrem späteren Œuvre begangenen Inkonsequenzen verstehen könnte, leistet Feiersinger mit seiner Gleichzeitigkeit des Ungleichen auch Erinnerungsarbeit, indem er sich in bewusst irritierender Weise auf puristische und programmatische Konzepte der Moderne und Neo-Moderne bezieht und sie unterläuft.' (Rainer Fuchs)