Viele literarische Texte sind fasziniert von der Macht und Evidenz kartographischer Darstellung. Nicht nur erzählen sie von Karten oder werden von ihnen begleitet – oft nähern sie sich in ihren eigenen Verfahren der Kartographie an. Damit erkunden sie zugleich die Affinitäten und Unterschiede der Medien Kartographie und Literatur. Stockheimers Studie vergleicht die Zeichensysteme Kartographie und Literatur. Der erste Teil beschreibt die Macht von Karten und die Lust an ihnen aus historischer und systematischer Perspektive. Der zweite Teil stellt aus fünf Einzellektüren von Romanen aus dem 18. und 19. Jahrhundert (von Swift, Schnabel, Goethe, Stifter und Melville) vor, die sich zugleich mit jeweils zeitgenössischen Phasen und Aspekten der Kartographiege-schichte auseinandersetzen. Kartiert werden unter anderem Zwerge, Riesen und Wale, auf dem Weg von Lilliput und Brobdingnag über den österreichischen Lautersee zurück in den Pazifik