Dieser Band beschäftigt sich mit dem Hochkommen neuer Sozialformen von Fundamentalismus im Anschluss an die Entwicklung neuer Sozialformen von Religion (Luckmann) und versucht aufzuzeigen, dass mit den Mitteln herkömmlicher Religionssoziologie diesem "Alltagsfundamentalismus in unserer Gesellschaft nicht adäquat beizukommen ist. Es müssen Kategorien entwickelt werden, mit deren Hilfe dieser "sekundäre Fundamentalismus" in modernen europäischen Gesellschaften benennbar und verstehbar wird.
Dabei zeigt sich, dass Religion und Fundamentalismus im Psychischen wie im Sozialen tief verwurzelt sind. Mit beiden, Religion und Fundamentalismus, ist auch in Zukunft zu rechnen. Deshalb ist es nicht ratsam, darauf zu warten, dass sich das Problem in Luft auflöst, sondern es muss versucht werden, die Wurzeln sowohl von Religion als auch von Fundamentalismus aufzuzeigen und auf dieser Basis konstruktiv gesellschaftsgestaltend tätig zu werden. Denn "letztlich sind wir - in unterschiedlichem Ausmaß - wahrscheinlich alle Fundamentalisten".