Das Frauenbüro Offenbach am Main interviewte im Jahr 2005 fünfzehn junge Frauen mit Migrationshintergrund im Alter von 15 und 25 Jahren und fragte ausführlich nach, wie ihre berufliche Orientierung verlaufen ist. Welchen Beruf haben sie gewählt und warum? Wie haben sie ihren Arbeits- oder Ausbildungsplatz gesucht und gefunden? Wer oder was hat ihnen dabei geholfen
oder sie beeinflusst? Die Studie, ein Gemeinschaftsprodukt des Frauenbüros Offenbach und des Instituts für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, stellt die Ergebnisse der
Untersuchung vor. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der subjektiven Sichtweise der jungen Migrantinnen. Die Autorinnen zeigen, welche externen und internen Ressourcen den jungen Frauen geholfen haben, ihre Entscheidungen zu treffen und ihren beruflichen Weg zu bewältigen. Sie arbeiten vier unterschiedliche Typologien im Umgang mit dieser Lebensphase heraus: Die
Jonglierende; Das Stehaufmädchen; Die Gebeugte; Die Entwurzelte. Mit der Auswertung der Interviews liegen erstmals statistische Daten vor, die einen tiefen Einblick in die Lebenssituation junger Offenbacher Migrantinnen am Übergang zwischen Schule und Ausbildung ermöglichen. Die Studie zeigt, welche individuellen Möglichkeiten es gibt, eine berufliche
Perspektive zu entwickeln - trotz teilweise ungünstiger Voraussetzungen. Fachleute, die sich mit dem Thema Berufsorientierung und Berufsvorbereitung beschäftigen, erhalten so Anregungen für die berufliche Praxis und die Konzeption von unterstützenden Maßnahmen.