Die frühchristlichen Märtyrerakten geben ihren Lesern Auskunft über die Vorgeschichte und den Verlauf von Gerichtsverfahren über Christen, die ihren Glauben unter Hingabe ihres eigenen Lebens gegenüber dem römischen Staat bezeugten. Die literarisch ausgestalteten Augenzeugenberichte und Prozeßprotokolle über ihre inquisitorischen Verhöre, grausamen Folterungen und blutigen Hinrichtungen durch römische Behörden deuten die Leidensbereitschaft und den Tod der Märtyrer als Triumph ihres christlichen Glaubens. Sie beleuchten dabei zentrale Aspekte der Frömmigkeits-, Geistes- und Sozialgeschichte der christlichen Spätantike und markieren zugleich Positionen gegenüber dem römischen Staat und in innerkirchlichen Konflikten.