Bankbetriebe, die sich auf internationales Kommerzgeschäft spezialisiert haben, beschäftigen heute mehr als 10% ihrer Mitarbeiter mit dem Thema „Sorgfaltspflicht“. Praktisch jede einzelne Banktransaktion ist bezüglich ihres wirtschaftlichen Sachverhalts zu hinterfragen.
In der Praxis bedeutet dies das Sammeln von Kaufverträgen, Warenrechnungen und privatrechtlicher Vereinbarungen, die häufig in Fremdsprachen verfasst sind. Die Plausibilitätsprüfung erfordert Übersetzungen und nicht selten extensive Recherche beim Kunden. Bankarchive quellen über, die verursachten Kosten bei den Finanzinstituten und Kunden explodieren. Gleichzeitig zeigen die internationalen Geldwäsche-Statistiken (Verdachtsanzeigen, weiterverfolgte Fälle, Anklageerhebungen, Verurteilungen) eine äußerst enttäuschende Kosten-Nutzenrelation.
Die Frage ist, wie lange sich die Sorgfaltspflichten überhaupt noch sinnvoll steigern lassen.