Die Niederlage der preußischen Armee 1806 bei Jena und Auerstädt gegen die französischen Truppen war der Beginn einer frühen Suche nach nationaler deutscher Identität. Napoleons Unterdrückung der europäischen Völker, besonders der Preußen, forderte schließlich die Befreiungskriege von 1812 bis 1814 heraus, und mit dem Freiheitsdrang der unterdrückten Menschen und der Suche nach nationalen Symbolen beginnt zugleich die Geschichte der deutschen Nationalfarben. Die Flagge Schwarz-Rot-Gold als Trikolore im Sinne der französischen Revolutionsideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit flatterte erstmals über den Barrikaden von 1848. Doch mit Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 sollte Schwarz-Weiß-Rot die Oberhand gewinnen. Mit dem Versinken des Kaiserreiches im zerstörerischen Sog des Ersten Weltkrieges 1918 diskreditierte sich Schwarz-Weiß-Rot.
So konnte ein Neuanfang des Deutschen Reiches als Weimarer Republik nur unter Schwarz-Rot-Gold geschehen. Doch die Last alter Geister lässt die junge Republik, auch im Flaggenstreit um die wahren deutschen Farben, scheitern.
Mit dem Bruch aller Flaggentraditionen 1933 begannen die Jahre unter dem Hakenkreuz, die sich zum Trauma deutscher Geschichte schlechthin entwickelten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Schwarz-Rot-Gold für beide deutsche Staaten die Nationalfarben, doch erst seit der deutschen Wiedervereinigung ist der über 200 Jahre teilweise erbittert geführte Flaggenstreit endgültig beendet.
Der häufige Nationalfarbenwechsel Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert, verbunden mit dem Wechsel der Staatssymbolik der jeweiligen Epoche durch Farben, Formen und Zeichen, wird hier umfassend dargestellt – nicht nur durch Geschichten zur Geschichte deutscher Nationalflaggen, sondern auch durch hunderte farbiger Darstellungen der verschiedenen Flaggen mit genauen Angaben zu Aussehen, Proportionen und Verwendungszweck.
Besonders ausführlich wird auf die Flaggenhistorie der alten wie der neuen Bundesländer eingegangen.