Am Vorabend des Ersten Weltkrieges entstand die Landesanstalt Görden als sechste und modernste »Irrenanstalt« in der Provinz Brandenburg. Ein Jahrhundert gesellschaftlicher Umbrüche und zwei Weltkriege hinterließen tiefe Spuren in der Geschichte der Einrichtung. Die Anstalt bot Tausenden von Patienten Obhut, Pflege und teilweise Heilung. Ebenso wurde sie für viele ihrer Insassen während der Nazi-Diktatur eine Stätte des Todes und der Qual. Als Bezirkskrankenhaus und Bezirksnervenklinik in der DDR bot die Einrichtung ein widerspruchsvolles Bild: Hier wurden Reformen in Gang gesetzt, die das moderne psychiatrisch-neurologische Fachkrankenhaus anstrebten. Zugleich spiegelte die Klinik die eklatante Vernachlässigung des Fachgebietes Psychiatrie wider, das in der Gesundheitspolitik der DDR nur eine untergeordnete Rolle spielte.