Die Arbeit setzt sich mit gängigen Interpretationsmustern von Röm 1,18–3,20 auseinander. Das erste Kapitel behandelt die These, dieser Abschnitt thematisiere vorrangig die Universalität der Sünde. Im zweiten Kapitel geht es um die komplementäre These, Röm 1,18–3,20 beschreibe den Zorn Gottes, der die Heiden (Röm 1,18–32) aber auch die sündigenden Juden ereile (Röm 2,1ff.). Die Gültigkeit beider Thesen wird in sequenziellen Analysen hinterfragt. Aus der Kritik ergibt sich der Vorschlag, die paulinische Rede von der Sünde nicht stereotyp, sondern paradigmatisch zu verstehen. Das dritte Kapitel erörtert, welche Bedeutung Röm 3,9, der Eckstein der traditionellen Deutungen, in einer neu verstandenen Interpretation von Röm 1–3 hat.