"In Anlehnung an den geschlechtstheoretischen Diskurs der Men´s Studies widmet sich dieses Buch der literarischen Analyse ästhetischer Inszenierungen von Männlichkeit.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen der veränderte Umgang mit männlichen Selbstdefinitionsprozessen, die Verabschiedung von traditionellen Männlichkeitsmustern und Rollenzuweisungen und die dadurch hervorgerufenen Identitätskrisen. Am Beispiel von Martin Walsers 'Seelenarbeit', Wolfgang Hildesheimers 'Marbot' und Botho Strauß´ 'Der junge Mann' werden verschiedene Varianten männlicher Selbstsuche aufgezeigt und kritisch reflektiert. Die literarischen Männerklagen signalisieren weder eine individuelle Lebens- und Leidensgeschichte noch eine allgemeine Weltfremdheit, sondern vielmehr eine Krisenerfahrung, die auf den veränderten Umgang mit der Kategorie ›Männlichkeit‹ infolge eines umfassenden soziokulturellen Wandels zurückgeführt werden kann.
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