Wie Menschen äußerlich erscheinen, wie sie als Frauen oder Männer zu erkennen sind, entscheidet über ihre gesellschaftliche Anerkennung – ein Band zur Visualisierung und Normierung des Menschlichen. Als Mensch gilt, wer bestimmten Gestaltvorstellungen und Mustern entspricht. Wer von der üblichen Form abweicht, ist – in der Diktion des 19. Jahrhunderts – ein Monster. Und auch heute spielt das Visuelle für die Konstitution des Humanen eine wichtige Rolle. Denn wenn schon die Ganzheit der Subjekte fragmentiert ist, soll wenigstens die Perfektion der äußeren Erscheinung Souveränität suggerieren.
Gegenstand des Sammelbandes sind wissenschaftliche und literarische Darstellungen, Ausstellungen, freak shows, Körperkunst und mediale Praktiken der Selbstinszenierung. Die Beiträge stammen aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich alle mit den Formierungen den Menschen beschäftigen: Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften, Philosophie sowie Wissenschaftsgeschichte.