Die intensivierten Bemühungen der letzten Jahre um eine interdisziplinäre Bildwissenschaft haben deutlich werden lassen, dass sich sehr verschiedene Disziplinen anhand ganz unterschiedlicher Methoden und Ansätze mit Bildern auseinandersetzen: So lassen sich neben den derzeitigen Anstrengungen der Kunsthistoriker, ihr Fach als Bildwissenschaft zu betreiben, zahlreiche experimentell ausgerichtete Studien in den Sozialwissenschaften und etliche begriffsanalytische Unternehmungen in der Philosophie ausmachen. Die Tatsache, dass die methodischen Standards dieser Fachgebiete merklich voneinander abweichen, hat zuweilen den Eindruck einer Konkurrenz um die wahre Bildwissenschaft begünstigt. Es ist daher in hohem Maße wünschenswert, dass methodologische Überlegungen die systematischen Beziehungen zwischen den Ansätzen klären.
Thematisch an der Frage des medialen Charakters des Bildes orientiert, reflektieren die Beiträge in Bild und Medium insbesondere das Verhältnis von Kunstgeschichte und Bildwissenschaft. Sie zielen damit, gestützt auf theoretische Erörterungen wie empirische Analysen, auf die Konzeption einer gleichermaßen interdisziplinär verankerten und methodologisch reflektierten Bildwissenschaft ab.