41 Jahre DDR - eine abgeschlossene Epoche. Dennoch: die Geschichte der Homosexuellen in dieser Gesellschaft ist noch nicht geschrieben. Das vorliegende Buch bietet dazu Materialien und Meinungen: Bert Thinius schildert Erfahrungen schwuler Männer in der DDR und in Deutschland Ost, Olaf Brühl hat eine subjektive Chronologie des Diskurses über männliche Homosexualität zusammengestellt, Florian Mildenberger schildert die Metamorphosen eines in der DDR und in der BRD-neu hoch geehrten Wissenschaftlers: Günter Dörner ("Ratten-Dörner"). Die Staatssicherheit interessierte sich nicht erst in den 1980er Jahren für die Homosexuellen, sondern machte sich schon in den 50er und 60er Jahren Gedanken darüber, welche "Typen von Homosexuellen" nachrichtendienstlich von Interesse waren.

Sehr persönliche Erfahrungen spiegeln die Beiträge von Peter Rausch ("Seinerzeit, in den 70ern"), Klaus Laabs ("In eigener Sache, maskiert") und Michael Sollorz ("Sozialismus mit Männer-Tanz").