Zwischen 1664 und 1667 gab der Paderborner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg für das Residenzschloss Neuhaus insgesamt 63 teils großformatige, repräsentative Darstellungen von Städten, Burgen und Klöstern in seinem Bistum und dem unmittelbaren Einfluss-bereich bei einem Maler in Auftrag, zu dem bislang nicht mehr als seine Signatur auf den Gemälden bekannt war: Carl Ferdinand Fabritius. Das vorliegende Buch klärt erstmals seine Herkunft und Identität und stellt nicht allein alle in der Theologischen Fakultät Paderborn erhaltenen, die 1944/45 zerstörten und die verschollenen Veduten erläuternd zusammen, sondern behandelt auch seine Altargemälde sowie weitere Landschaftsgemäl-de, die sich im Zuge der Recherchen in Westfalen, in Mainz und Wien fanden. Deutlich werden zudem Ursprung und Charakter seines Malstils, die sich aus der ungewöhnlichen Biografie des Mannes erklären. Das Buch stellt aber nicht allein den bis heute bekannt gewordenen Ausschnitt aus dem Lebenswerk von Fabritius dar, sondern ist vor allem ein Spiegel des Hochstiftes Paderborn und angrenzender Gebiete in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, der Blick auf einen Landstrich im späten Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.