Achim Geisenhanslüke untersucht den Gegensatz von Verstellung und Aufrichtigkeit in der europäischen Literatur von Homer bis Kafka. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt zum einen auf der Figur des Odysseus als mythisches Paradigma der Verstellungskraft bei Homer und Sophokles, zum anderen auf der Literatur um 1800 als Kritik an der Verstellung zugunsten einer neuen Kultur der Aufrichtigkeit. Schließlich wird die Wiederaufnahme der Verstellungsstrategien im Roman der Moderne eingehend behandelt. Damit liegt erstmals eine historisch umfassende, methodisch innovative Studie zum Thema vor, die durch ihre scharfsinnigen Analysen überzeugt, ohne es an Anschaulichkeit fehlen zu lassen