Die Vereinigten Staaten von Amerika stellten für die DDR-Propaganda die Verkörperung der imperialistischen Bedrohung an sich dar. Offiziell wurde den USA vorgehalten, sie würden reaktionäre Ideologie verbreiten und massenhaft Schund und Pseudokultur erzeugen. Dagegen setzte man auf das 'andere Amerika' von Paul Robeson bis Angela Davis. Bis zum Ende der DDR gab es weder ein Handels- noch ein Kulturabkommen mit Washington, doch unterhalb der Staatsebene setzte sich im kulturellen und privaten Bereich die Begeisterung für den American Way of Life durch. Vor allem Jugendliche hörten amerikanische Rockmusik und trugen Blue Jeans, in den Kinos der DDR hielten Hollywood-Filme Einzug. In den 1980er Jahren versuchte dann auch Erich Honecker, eine Einladung in die USA zu bekommen und die Beziehungen allmählich zu normalisieren. Die Autoren dieses Sammelbandes beleuchten die unterschiedlichen Facetten der bilateralen Beziehungen zwischen der DDR und den USA bis 1989 und behandeln dabei die staatlichen Kontakte genauso wie die Begegnungen von Wissenschaftlern, Künstlern und Kirchenvertretern.