Seit der Antike sind Gärten umfriedete, besondere Erlebnisräume für die Sinne. Sie wurden gestaltet und eingerichtet für das gesellige Miteinander, wie auch als Rückzugsstätten, in denen man allein sein konnte. Diese, die privaten und gesellschaftlichen Bedürfnisse widerspiegelnde Nutzung fand in der bisherigen Forschung zur Gartenkunst nur beiläufig ihren Niederschlag.

Daher wird in der Studie, die sich auf den seit dem 17. Jahrhundert geläufigen Begriff „Gartenmusik“ beruft, erstmals nachgezeichnet, welche Rolle Gärten, Parks und Promenaden als Tanz-, Musizier- und Konversationsorte einst zukam.

Es geht zudem um Sensibilisierungen für Lautungen der Natur, um künstlich erzeugte Echoeffekte, um Tanzlauben und -bäume, Wasserorgeln, Äolsharfen, Schallhäuser, Heckentheater und Pavillons für Gartenkonzerte, die bis um 1900 zu einer spezialisierten Gartenarchitektur gehörten. In Briefen, Tagebüchern, privaten Dokumenten und in der Literatur wurde das gesellige Leben in diesen Naturräumen vor allem ab dem 17. Jahrhundert reflektiert, in Bildwerken abbildlich wie metaphorisch überhöht visualisiert, Musiker hinterließen Kompositionen mit deutlicher Beziehung zur Realisation „im Freien“. Ein aus 34 Texten und Dokumenten bestehender Anhang zur Geselligkeit im Garten vom 1. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gibt diese Vielfalt beredt wieder.