Die Natur verschwindet zunehmend aus dem Alltag Jugendlicher. In nur wenigen Jahren hat sich die Zahl derer, die gerne durch die Natur streifen, auf unter 20 Prozent halbiert. Demgegenüber besitzen bereits 70 Prozent aller Sechstklässler einen eigenen Fernseher oder Computer.
Der Natursoziologe Rainer Brämer hat im Rahmen seines „Jugendreports Natur“ mehr als 2.200 Jugendliche zu ihrer alltäglichen Naturbeziehung befragt. Was er dokumentiert, ist bedenklich: Die Jugendlichen sind immer mehr in der Hightech-Gesellschaft und immer weniger in der Natur zu Hause. Sie hängen meist einem romantischen Naturbild nach: Natur zu nutzen - für die Jagd oder die Holzwirtschaft - empfinden sie als verwerflich. Nachhaltigkeit ist jedoch für die meisten ein Fremdwort.
Die klassische Umwelterziehung ändert wenig am Alltagsverhalten der Jugendlichen. Dagegen erwerben jene Jugendliche, die sich oft im Wald aufhalten, automatisch einen höheren Grad an Naturkompetenz. Der „Jugendreport Natur“ plädiert dafür, spontanen Naturerfahrungen von Jugendlichen mehr Raum zu geben.