Demokrat im Notstand

Mit dem Bau der Berliner Mauer folgt in Deutschland eine innenpolitische Polarisierung in links und rechts. Der Druck auf Heinrich Böll, Stellung zu beziehen, steigt. Zum Gewissen der Nation stilisiert, ist Böll sehr bedacht in allen öffentlichen Äußerungen. In dieser Zeit entstehen wegweisende Erzählungen und Essays, Vorlesungen und Gespräche, mit denen sich Heinrich Böll als zutiefst überzeugter Demokrat zeigt und als bedeutendster deutscher Schriftsteller etabliert.

Heinrich Böll ist u. a. zu hören in Entfernung von der Truppe, Als der Krieg ausbrach, Werkstattgespräch mit Horst Bienek, Frankfurter Vorlesungen, Die Freiheit der Kunst und Ende der Bescheidenheit.

Man fühlt sich seltsam hineingezogen zu dieser leicht heiseren. Stimme, fühlt sich aufgehoben und angesprochen, als wäre man der einzige, eher zufällige Zuhörer. DIE ZEIT