Der vergleichende Blick auf die Entwicklung der Büro- und Einzelhandelsimmobilienmärkte in Prag, Warschau und Dublin ermöglicht einen interessanten Fokus auf die veränderten Koordinaten der Europäischen Union seit 2004. Die drei am geographischen Rand der Gemeinschaft gelegenen Städte profitieren im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Großstädten von der wirtschaftlichen Globalisierung und stiegen folgerichtig über die 1990er Jahre hinweg zu transnationalen Wirtschaftszentren auf.

Die vorliegende Arbeit analysiert die Büro- und Einzelhandelsimmobilienmärkte von Prag, Warschau und Dublin seit Ende der 1980er Jahre und zeichnet ein detailliertes Bild von den räumlichen und chronologischen Entwicklungen. Um diese besser nachvollziehen zu können, werden eingangs die wesentlichen Marktmechanismen beschrieben sowie die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen herausgearbeitet, die ausschlaggebend für die dynamische Entwicklung der Immobilienmärkte sind. Abschließend werden die Rolle der Stadtentwicklungspolitik und die Veränderung der Stadt- und Regionalplanung im Zuge der gesellschaftlichen Transformationsprozesse beleuchtet. Dabei zeigen sich wesentliche nationale Unterschiede, die in Tschechien und Polen auf den Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft zurückgeführt werden können und die Auswirkungen staatlicher Steuerungspolitik widerspiegeln. Insgesamt wird deutlich, dass sich in den Transformationsprozessen und Boomphasen die Rolle der Stadtentwicklungsplanung als konzeptionelles Instrument und Regulativ verändert hat und stärker auf eine strategische Positionierung der Städte abzielt. In allen drei Metropolen geht der Trend zu hierarchischen und polyzentrischen Raumkonzepten. Die Metropolen profilieren sich als Regionen.