Reich an bislang unveröffentlichtem Bildmaterial zeigt dieses Buch die Bedeutung der Literatur für Hannah Arendts Schaffen. Neben Essays der beiden renommierten Autorinnen Barbara Hahn und Marie-Luise Knott enthält das vorliegende Buch auch bislang unveröffentlichte Texte von Hannah Arendt.

Im Zentrum des vorliegenden Buchs steht die Frage danach, was Literatur im Werk der Philosophin und Theoretikerin bedeutet, was sie angerichtet und vor allem angestiftet hat. Literatur ist in Hannah Arendts Werk nicht Beleg, sondern Beweggrund des Denkens.
“Nur von den Dichtern erwarten wir Wahrheit (nicht von den Philosophen, von denen wir Gedachtes erwarten)”, schrieb Hannah Arendt in ihrem „Denktagebuch“. Spuren literarischer Texte finden sich in all ihren Werken. So stützt sich die Studie über den Totalitarismus beispielsweise auf Marcel Proust, Joseph Conrad und Franz Kafka. In ihr Buch Vita activa streute sie zahllose Verse aus Gedichten von Goethe, Fontane, Rilke und Brecht.
Hannah Arendt hat über Dichter geschrieben und war mit vielen Schriftstellern befreundet. Ihr wurden Gedichte gewidmet, Figuren in literarischen Texten tragen ihre Züge. „Dichterisch Denken“ – so bezeichnete sie Walter Benjamins Schreibweise, und so könnte man auch ihr Schreiben charakterisieren.