Franz Radziwill (1895-1983) gilt als wichtiger Maler der Neuen Sachlichkeit und als einer der Hauptvertreter des Magischen Realismus. Wie Otto Dix findet Radziwill Mitte der 1920er Jahre zu einer betont nüchternen Darstellungsweise, um die brüchige Wirklichkeit der Nachkriegszeit zu fassen. In seinen Bildern zeigt er Figuren und Stilleben, vor allem aber Landschaften, in denen Mensch, Natur und moderne Technik widersprüchliche Verbindungen eingehen.
Das kaum bekannte, eigenwillige Frühwerk Franz Radziwills entstand zwischen 1919 und 1923, auch unter dem Einfluss der „Brücke“-Künstler wie Karl Schmidt-Rottluff. Die Nähe zu dieser Künstlergruppe zeigt sich vor allem in Radziwills intensiver Farbigkeit, seiner spontanen, freien Pinselschrift und der bewegten, fast ornamentalen Formsprache.
Dieses Buch bietet einen Querschnitt durch das Werk Radziwills, zu sehen ist vor allem der Übergang vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit, auch mit bisher wenig bekannten Gemälden und Arbeiten auf Papier.