Der Würzburger Theologe Herman Schell (1850-1906) war einer der herausragenden Gestalten der deutschen Theologie an der Wende zum 20. Jahrhundert. Für ihn waren christlicher Glaube und wissenschaftlich-kulturelle Moderne kein Gegensatz. Vielmehr versuchte er Glauben und Wissen, Tradition und Fortschritt miteinander zu versöhnen. Mit diesem Programm geriet er in die Wirren der kirchlichen Modernismuskontroverse.
Die vorliegende Ausgabe von vier theologischen Schriften möchte die innovative Leistung dieses Theologen erneut in Gedächtnis rufen. Schell gehört zu den fast vergessenen Vordenkern des Zweiten Vatikanischen Konzils. Sein Programm einer „Apologetik der Zuversicht“ hat bis heute Aktualität in der Auseinadersetzung darum, wie Kirche in der Welt von heute glaubwürdig Zeugnis geben kann.