Im Juli 2005 jährte sich der Ausbruch des Maji-Maji-Aufstandes in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, zum hundertsten Mal. Der Befreiungskrieg, begonnen als Aufstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft, wurde nach zwei Jahren blutig niedergeschlagen.
Mitten im Aufstandsgebiet lebten und wirkten seit 1890 Missionare der Berliner Missionsgesellschaft und der Missionsbenediktiner von St. Ottilien. Sie waren mit dem Auftrag nach Afrika gegangen, die einheimische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Gleichzeitig jedoch arbeiteten sie mit der Kolonialverwaltung zusammen, wurden damit verstrickt in deren Macht- und Unterdrückungssystem.
Die Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte, das Berliner Missionswerk und das Deutsche Historische Museum nahmen den Maji-Maji-Aufstand zum Anlass, der Frage nachzugehen, was sich wirklich abspielte und wie dies aus heutiger Sicht zu bewerten sei. Dies geschah im Rahmen eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums 2005 in Berlin. Wissenschaftler aus Tansania, den USA, von deutschen Hochschulen sowie ein Journalist referierten den Stand der Forschung, der in dem vorliegenden Band dokumentiert wird.