Hermann Cohens Satz "Der Geschichtsbegriff ist eine Schöpfung des Prophetismus" dient diesem Band als Ausgangspunkt einer Untersuchung des Geschichtsdenkens im Judentum. Der klassischen Studie „Jüdische Eschatologie“ von S. Schwarzschild folgen Erörterungen des Verhältnisses der Geschichtsphilosophie zur Theologie (Kervégan, Schmied-Kowarzik, Bouton, Motzkin). F. Albertini untersucht den Einfluß Spinozas auf das jüdische Seminar in Breslau, G. Kurz analysiert die „Konstruktion“ im Werke von Graetz, I. Kajon rekonstruiert die Geschichtsphilosophie von Luzzatto und Benamozegh, M. Bienenstock und R. Goetschel verfolgen die Kontroverse zwischen Cohen und Rosenzweig. N. Waszek präsentiert das Geschichtsdenken Emil Fackenheims. M. Brumlik erörtert den Einfluß von Leo Strauss auf das neokonservative Denken in den USA. A. Ravitzky stellt das Verhältnis zur Geschichte dar, das im traditionellen jüdischen Denken vorherrscht. Schließlich berichtet N. Samuelson über zwei Grundtypen jüdischer Philosophie in den USA.