Das Ergebnis der sächsischen Landtagswahlen vom 19. September 2004 versetzte die Bundesrepublik in Aufregung und Schrecken. Die NPD bekam fast aus dem Stand 9,2 Prozent der abgegebenen Stimmen und zog erstmals seit 36 Jahren wieder in einen Landtag ein. Ausgehend von diesem Ereignis will die vorliegende Arbeit die politische Struktur der NPD und insbesondere des NPD-Landesverbands Sachsen analysieren und der Frage nachgehen, ob es der Partei zukünftig gelingen kann, die sächsischen Erfolge auch anderswo zu wiederholen. Darf demnach Sachsen ein Modellcharakter für die Entwicklung einer rechtsextremen Erfolgsstrategie zugeschrieben werden und müssen wir mit einer aufsteigenden Tendenz des parteipolitisch organisierten Rechtsextremismus über die Grenzen des Freistaates hinaus rechnen? Dabei gilt es, die besondere Entwicklung der Partei in Sachsen zu berücksichtigen. Mit der Konzentration wichtiger Parteieinrichtungen sowie einer aktiven kommunalpolitischen Arbeit legte die NPD bereits früh die Grundsteine für die derzeitigen Erfolge. Ist es der NPD durch diese Strategie – zumindest in diesem Bundesland – gelungen, sich aus einer Außenseiterposition heraus in der Mitte der Gesellschaft zu integrieren?