Am 4. Dezember 1963 verabschiedete das Zweite Ökumenische Vatikanische Konzil als erstes Dokument die Liturgiekonstitution 'Sacrosanctum Concilium'. Damit wurde die grösste Liturgiereform in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche eingeleitet, die auch den Gottesdienst in anderen Kirchen inspirierte. Unverändert ist der Konzilsbeschluss vorrangiger Bezugspunkt für Theologie, Spiritualität und Praxis des liturgischen Lebens. Dieses Reformprogramm ist aber heute neu mit der gewandelten Situation von Theologie, Kirche, Gesellschaft und Kultur der Gegenwart zu konfrontieren. Denn alles gottesdienstliche Handeln ist kontextualisiert und ereignet sich je neu in 'Zeitgenossenschaft'. Die konziliaren Massgaben für die Theologie und Spiritualität der Liturgie sind dabei in Erinnerung zu rufen, doch ebenfalls innovativ fortzuschreiben. Die säkulare und plurale Gesellschaft stellt die Kirche und insbesondere die Liturgie vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Insgesamt stellen sich heute Aufgaben, die vor vier Jahrzehnten noch völlig ausserhalb des Blickfeldes waren. Die Beiträge des Bandes, die aus einem zweiteiligen Kolloquium an den Universitäten Freiburg Schweiz und Erfurt hervorgegangen sind, setzen sich mit diesen Herausforderungen auseinander und versuchen neue Spuren in die Zukunft des gottesdienstlichen Lebens zu legen.