Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen, auch dialektalen, Verwendungen von als und wie in der Gegenwartssprache. Auf der Basis eines umfangreichen Korpus wird nachgewiesen, dass als und wie je eine in ihren vielfältigen Verwendungskontexten durchgängig sich manifestierende Grundbedeutung haben: So wird gezeigt, dass u.a. das temporale ("Als ich klein war"), das vergleichende ("Das ist ja doch viel spannender, als ich zunächst dachte") und das funktional-selektive als ("Sie als Germanist sollten das unbedingt lesen") ungeachtet ihrer jeweiligen Wortartenzugehörigkeit eine gemeinsame Basis aufweisen. Ebenso wird für die verschiedenen Verwendungen von wie - die vergleichende, die temporale, die illustrierende usw. - aufgezeigt, dass hier nicht zufälligerweise der gleiche Ausdruck steht. Der Einstieg in die Problematik wird entsprechend der Grundidee, Formen auf der Basis ihrer Funktion zu begreifen und zu beschreiben, über eine Skizzierung der Entwicklungsgeschichte und über eine Reflexion der kognitiven Operation des Vergleichens gewählt, da das Vergleichen nicht nur für die "klassischen" Vergleichssätze, sondern auch für eine Reihe von anderen Verwendungen, die aus der vergleichenden entstanden sind, relevant ist.