Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie bleibt eines der zentralen Themen des geschichtswissenschaftlichen Studiums und der zeithistorischen Forschung.
Ulrich Kluge, ausgewiesener Kenner der Materie, legt mit diesem UTB eine besonders als Seminarlektüre geeignete Gesamtdarstellung der Weimarer Republik
vor. Das Buch bietet einen orientierenden Überblick und Passagen zur vertiefenden Analyse wichtiger Aspekte. Der aktuelle Forschungsstand ist souverän berücksichtigt, doch bleibt die Darstellung immer übersichtlich und gut lesbar.
Inhaltsverzeichnis:

Einleitung. 13
Deutschland zwischen Krieg und Frieden 1918/19. 17
1. Die Erblast der Monarchie. 19
a) Die kriegswirtschaftliche Ausgangslage der Nachkriegsordnung. 19
b) Gesellschaftliche Umbrüche. 29
c) Negative Wirtschaftsbilanz. 34
2. Aufbau der parlamentarischen Demokratie. 36
a) Kräftespiel im Vorfeld der neuen Verfassung. 36
b) Die neue Verfassung. 41
3. Internationale Rahmenbedingungen der Nachkriegsentwicklung. 45
a) Der Friedensvertrag 1919. 45
b) Das Reparationsproblem. 47
4. Wirtschafts- und sozialpolitischer Neubeginn. 50
a) Neuordnung des Staatsfinanzsystems. 50
b) Erste Übergänge zur Friedenswirtschaft. 52
c) Auf dem Weg zur neuen Wirtschaftsordnung. 54
d) Sozialstaatlicher Neubeginn. 56
Demokratie in Gefahr 1920-1923. 59
1. Antidemokratische Aktionen von rechts und links. 61
a) Kapp-Putsch 1920. 62
b) Bürgerkrieg im Ruhrgebiet. 64
c) Politisches Nachspiel 1920. 65
2. Konflikte um die Erfüllung des Friedensvertrags 1921-1923. 69
a) Ungeklärte Reparationsansprüche. 69
b) Abbau der Kriegswirtschaft. 71
c) Ruhrkampf 1923. 74
3. Der Kampf gegen die Demokratie: Zweite Runde 1923. 77
a) Konflikt Bayern - Reich. 77
b) Sächsisch-thüringischer Konfliktherd. 78
c) Hitler-Putsch. 79
4. Unter dem Druck der Inflation. 82
a) Inflationsverlauf. 82
b) Das Ende der deutschen Währung. 85
c) Arbeitsmarkt. 86
d) Wohnungsbau. 89
Zwischen Konjunktur und Krise 1924-1926. 93
1. Nachkriegsprobleme: Neuansätze einer Lösung 1923/24. 95
a) Dawes-Plan. 95
b) Neuaufbau des Finanzsystems. 97
2. Parteiensystem und Wahlentscheidungen 1924/25. 105
a) Parlament auf Abruf. 105
b) Reichspräsidentenwahl 1925. 109
3. Wirtschaftsentwicklung auf instabilem Fundament. 113
a) Dauerproblem: Reparationen. 113
b) Defizitärer Staatshaushalt. 114
c) International verflochtene Finanzprobleme. 116
d) Belastende Steuerpolitik. 117
e) Gestörte Wirtschaftsentwicklung. 118
4. Deutschland und die Völkergemeinschaft. 124
a) Außenpolitischer Neuansatz. 124
b) Das Vertragswerk von Locarno. 126
5. Technische Modernisierung auf Raten. 129
a) Rationalisierung. 129
b) Chemie und neue Werkstoffe. 131
c) Automobil. 132
d) Elektrizität und Wärmetechnik. 133
e) Anwendungsbereiche neuer Techniken. 135
f) Formenwandel des Alltagslebens. 139
6. Deutschlands Integration in das Welthandelssystem. 149
a) Frankreichs Handelspolitik. 149
b) Die handelspolitische Lage Deutschlands. 150
c) Die deutsche Zolldebatte 1924/25. 151
d) Alte und neue Handelspartnerschaften. 152
e) Exportoffensive, Einfuhrüberschüsse, erste Krisenzeichen. 153
7. Wirtschaft zwischen Konjunktur und Krise 1925/26. 155
a) Aufschwung mit Unterbrechung. 155
b) Öffentliche Haushalte in Bedrängnis. 157
c) Sozialpolitik im Zeichen der Arbeitslosigkeit. 159
Wendejahre 1927-1928. 165
1. Entstehung der neuen "Bürgerblock"-Regierung. 167
a) Das Ringen um eine Regierungskoalition 1927. 167
b) Die Neuauflage des "Bürgerblocks" (MARX IV). 168
2. Außenpolitische und außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen
deutscher Entwicklung. 169
a) Weltwirtschaftskonferenz 1927. 169
b) Deutschlands Anteil am Weltmarkt. 169
c) Deutsche Zollpolitik. 170
d) Entliberalisierung des Welthandels. 174
e) Weltagrarkrise. 174
3. Binnenwirtschaftlicher Wandel. 176
a) Schwache Konjunktur. 176
b) Rationalisierungsfortschritte. 177
c) Krise im Ruhrkohlenbergbau. 180
d) Lage der mittelständischen Wirtschaft. 181
e) Agrarsektor im Wandel. 186
f) Verkehr. 190
4. Arbeitsmarkt und Arbeitskonflikte. 199
a) Arbeitslosigkeit. 199
b) Politisches Ringen um die Arbeitszeit. 201
c) Der Konflikt um die Löhne. 204
d) Konfliktfolgen. 206
5. Staatsfinanzen, Schuldenwirtschaft und Reparationszahlungen. 208
a) Neuverschuldung und Kapitalimport. 208
b) Reparationszahlungen. 210
6. Staatliche Agrarpolitik unter Krisendruck. 212
a) Rahmenbedingungen agrarpolitischen Handelns. 212
b) Agrarlobbyismus und Verbandspolitik. 213
c) Struktur- und Siedlungspolitik. 213
d) Agrarsubventionismus und innenpolitische Folgen. 215
7. Militär und Aufrüstung. 221
a) Reichswehr und Rote Armee. 221
b) Aufrüstung. 222
c) Flaggenstreit und Panzerkreuzerbau. 223
8. Die gespaltene Gesellschaft. 225
a) Soziale Militarisierung. 225
b) Der Wehrverband "Stahlhelm". 226
c) Der "Rote Frontkämpferbund" (RFB). 227
d) Das "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold". 228
e) NSDAP-Sturmabteilung (SA). 229
f) Antisemitismus und deutsche Gesellschaft. 230
g) Republikschutz. 236
9. Staat in sozialer Verantwortung. 238
a) Wohnungsbau. 238
b) Staatliche Fürsorgepolitik. 246
c) Arbeitslosenversicherung. 250
d) Wohlfahrtspflege und Gesundheitspolitik. 254
10. Bilanz der kulturellen Entwicklung in den Wendejahren 1927/28:

Literatur und Zeitprobleme. 260
a) Weimarer Kultur als Gegenstand historischer Forschung. 260
b) Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. 262
c) Literaturbetrieb zwischen Exklusivität und Massenproduktion. 264
d) Die wichtigsten Neuerscheinungen 1927/28 und ihre Themen. 266
11. Ende der Regierung MARX IV und Wahlen auf Reichs- und
Länderebene. 275
a) Regierungskrise und Bruch der Koalition. 275
b) Gewinner und Verlierer der Reichstagswahlen 1928. 276
c) Stärke der Parteien in den Landtags- und Bürgerschaftswahlen
(Stand 1928/29). 277
Unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise 1929/30. 289
1. Der lange Weg zur Großen Koalition. 291
a) Ausgangsbedingungen. 291
b) Mühsame Regierungsbildung. 292
2. Außenpolitik zwischen Verständigung und Konfrontation. 295
a) Locarno-Politik auf dem Prüfstand. 295
b) STRESEMANNS Verdienst und Grenze. 297
3. Weltwirtschaft in der Krise. 299
a) Der amerikanische Krisenherd. 299
b) Krisenherd Landwirtschaft. 300
c) Von der amerikanischen zur europäischen Wirtschaftskrise. 302
d) Amerikanisches Krisenmanagement. 303
e) Deutsche Im- und Exportentwicklung. 306
f) Agrarsektor unter Krisendruck. 307
g) Industriekrise. 309
h) Rückkehr zum Zollprotektionismus. 311
i) Gestörte Handelspartnerschaften. 314
4. Massenarbeitslosigkeit, soziales Sicherheitssystem und
Arbeitskonflikte. 316
a) Arbeitsmarkt unter wachsendem Druck. 316
b) Einschnitte in das soziale Netz. 317
c) Arbeitskonflikte. 320
d) Nachlassender Sozialschutz. 325
5. Reichskasse zwischen Pump und Pleite. 329
a) Schwere Erbschaft für die Große Koalition. 329
b) Staatsfinanzpolitik im Vorfeld des Young-Plans (1928/29). 331
c) Der Young-Plan 1929. 333
d) Reichsbank contra Reichsregierung (Dezember 1929). 336
e) Die Reichsfinanzpolitik der ausgehenden Großen Koalition
(1930). 338
6. Große Koalition und innenpolitische Entwicklung 1929/30. 340
a) Machtverhältnisse nach Landtagswahlen. 340
b) Wachsende Finanzschwäche. 342
c) Auf dem Weg zur Finanzsanierung (Januar-März 1930). 343
d) Der Regierungssturz und die Akteure. 346
7. Die Regierung BRÜNING. Vom Beginn bis zu den Wahlen
(März-September 1930). 349
a) Entstehung und Zusammensetzung. 349
b) Die ersten 100 Tage. 350
c) BRÜNINGS Juli-Krise. 355
Die Präsidialregierung Brüning 1930-1932. 359
1. Die Reichstagwahlen vom 14. September 1930. 361
a) Wahlkampf mit neuen Methoden und alten Inhalten. 361
b) Politischer Erdrutsch. 362
c) NSDAP-Wähler. 364
d) SPD-Verluste. 366
e) KPD-Gewinne. 366
f) Parteien der bürgerlichen Mitte (DNVP, DVP, DStP). 367
g) Zentrum. 369
h) Wirtschaftspartei (Reichspartei des deutschen Mittelstandes). 369
2. Politische Verhältnisse nach der Wahl. 371
a) Unsichere Zukunftsperspektiven. 371
b) NSDAP auf Legalitätskurs?. 371
c) Mehrheitsprobleme und sozialdemokratische Tolerierung. 372
d) NSDAP-Erfolge in der Provinz. 373
3. Außenpolitischer und außenwirtschaftlicher Kurswechsel. 375
a) Neuorientierung in der Nachfolge STRESEMANNS. 375
b) Deutsch-österreichisches Zollunionsprojekt (Frühjahr 1931). 377
c) Außenpolitische Zwischenbilanz (September/Oktober 1931). 380
4. Binnenwirtschaft zwischen Insolvenzen und Staatsaufsicht. 382
a) Bankenkrise. 382
b) Industrieunternehmen. 384
c) Einzelhandel. 385
5. Staatsfinanzen und Revisionspolitik. 388
a) Reichshaushaltslage nach dem Schock der Septemberwahl 1930. 388
b) Hoover-Moratorium im internationalen Spannungsfeld. 390
6. BRÜNINGS zweite Regierungsperiode (Oktober 1931 bis Mai 1932). 393
a) Kabinettsumbildung. 393
b) Neue Machtverhältnisse in Ländern und Gemeinden. 393
c) Die Reichspräsidenten-Wahlen (März / April 1932). 396
d) Auf dem Weg zum geschlossenen Handelsstaat. Außenwirtschaft
und Diplomatie. 397
e) Binnenwirtschaftliche Entwicklung. 402
f) Staatfinanzen und Reparationszahlungen. 407
g) Arbeitsmarkt. 411
h) BRÜNINGS Agrarpolitik und politisches Ende. 418
Die Regierung Papen 1932. 425
1. Politik und Bürgerkrieg (Juni/Juli 1932). 427
a) Regierungsbildung und -programm. 427
b) Wirtschafts- und Finanzlage. 427
c) Arbeitsbeschaffung und Osthilfe. 430
d) Bürgerkrieg. 432
e) "Preußenschlag". 433
f) Wahlentscheidungen auf Landes- und Reichsebene
(Sommer 1932). 435
2. Von Wahl zu Wahl. 439
a) Schuldenstand. 439
b) Wirtschaftsnotverordnung (4. September 1932). 440
c) Neue Akzente im Arbeitsbeschaffungsprogramm. 442
d) Bürgerkrieg in Fortsetzung. 444
e) Der "Wilddieb als Förster". Politisches Bemühen um die NSDAP. 445
f) Das ungelöste Problem Preußen - Reich. 448
g) November-Wahl 1932 und das Ende der Regierung PAPEN. 448
Die Regierung Schleicher 1932/33. 453
1. Kabinettsbildung und Bündnispartner. 455
a) Alte und neue Minister. 455
b) "Gewerkschaftsfront". 455
c) "Mitarbeit der Nazi". 456
d) Bündnispläne. 456
e) Nationalsozialistische Kompromisslosigkeit. 457
2. Reformansätze auf einzelnen Politikfeldern. 458
a) Innen-, Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. 458
b) Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und "Jugendnotwerk". 458
c) Agrarpolitik und Osthilfe. 459
d) Zeichen des Aufschwungs. 460
3. SCHLEICHERS Ende. 462
Zusammenfassung. 465
Auswahlbibliographie. 481
Abbildungsnachweise. 498
Personenregister. 499