Anläßlich seines 70. Geburtstages erinnern wir mit dieser Veröffentlichung an Brocks fulminanten Beginn als Sprachakrobat, Spät-Dadaist, Gedankendreher, Wortautonomisten. Brock machte schon als sehr junger Autor darauf aufmerksam, daß die Sprache nicht nur ein Mitteilungswerkzeug ist, mit dem man Informationen übermitteln kann, sondern daß sie unabhängig von Bedeutungzuweisungen über eine eigene Ästhetik und Autonomie verfügt. Brock entwickelte in der Folge seine Theorie des automatischen Sprechens.
Und weil sich alles ums Wort dreht, schuf der Plakatkünstler und Typograph Gert Wunderlich eigenständige Wortbilder, die mit Sequenzen aus Brocks Werk spielen, sie interpretieren oder verdichten, kurzum der Schriftsprache ein bildnerisches Gesicht verleihen.

Bazon Brock, geboren 1936, Essayist, Ästhetiker, Kulturkritiker, Performer, Ausstellungskurator. Er nahm verschiedene Professuren wahr, so von 1965 bis 1978 für nichtnormative Ästhetik in Hamburg, von 1978 bis 1981 für Gestaltungslehre in Wien und zuletzt von 1981 bis 2001 für Ästhetik/Kulturvermittlung in Wuppertal. Seit 1959 Happenings u.a. mit Hundertwasser, Joseph Beuys oder Nam June Paik. Erfinder von Besucherschulen auf der weltgrößten Kunstausstellung Documenta in Kassel, seit 1968. Zahlreiche Publikationen u.a. Lock Buch Bazon Brock, Gegen die Monster des Konsens, Strategien der Ästhetik oder Zeitgeist und Kreativität.