In den westlichen Demokratien steht der Kampf um politische Mehrheiten und damit um die Macht in der Politik im Vordergrund. Dieser verdeckt bisweilen, dass es in der Politik um weit mehr geht, nämlich darum, die die Wirklichkeit zu verlieren oder zu gewinnen. Hier hilft eine Politische Ethik weiter, die theoretische Konzepte, die seit 2400 Jahren vorliegen, prüft, und in die heutige Zeit überführt. Der Beginn des systematischen Nachdenkens über das politische Wollen führt zu Platon. Durch die Reflexion auf die Dynamik des unbegrenzten Mehr-haben-wollens macht er klar, dass dieses unbegrenzte Wollen- und Wünschenkönnen des Menschen dessen eigener größter Feind ist. Das für den Menschen Gute wird vor allem durch die ökologischen Grenzen der Natur vorgegeben und nicht durch sein eigenes Glücksstreben. An vielen Beispielen zeigt das Buch, dass es in Zeiten der Globalisierung nicht allein um einen expandierenden Wirtschaftsraum gehen kann, sondern dass die politischen Fundamente tragfähig sein müssen. Denn der von den Bürgern geschlossene Gesellschaftsvertrag zielt nicht auf willkürliche Entscheidungen ab, er erschöpft sich nicht in individuellen Vorteilen, sondern verlangt für den Bereich der Produktion materieller Güter auf allen gesellschaftlichen Ebenen Verantwortungs- und Leistungsgerechtigkeit.