Aus dem Alltag und dem politischen Leben Deutschlands sind sie nicht mehr wegzudenken: die Vereine. Rund 600.000 sind gegenwärtig als gemeinnützige Organisationen des Dritten Sektors in den Vereinsregistern eingetragen. Jährlich kommen rund 15.000 neu hinzu. Vereine sind Ausdruck von Selbstorganisation und Gemeinsinn. Sie sind ein aktives Moment der Zivilgesellschaft vor Ort und eine wichtige Infrastruktur für die Bildung von Sozialkapital. Grund genug für die Politikwissenschaft, sich der Vereine als Organisationsform einer engagierten Bürgergesellschaft anzunehmen. Der Band von Annette Zimmer vermittelt ein facettenreiches Bild der Vereine als politische, soziale und auch wirtschaftliche Akteure. Praxisnah wird in die Thematik eingeführt und das Know-how vermittelt, das zur Gründung und Führung von Vereinen notwendig ist. Dass Vereine traditionsreiche Organisationen und Ausdruck gesellschaftlicher Modernisierung sind, wird ebenso thematisiert wie ihre vermittelnde und damit intermediäre Position zwischen Staat, Markt und Gemeinschaft. Am Beispiel Münsters wird das breite Spektrum von Vereinstätigkeit aufgezeigt, ihre Mitglieder- und Ressoucenstruktur dargelegt wie auch ihre aktuellen Probleme und ihre Zusammenarbeit mit der Kommune in zentralen Politikfeldern behandelt. Abgerundet wird der Band durch die Vorstellung und Diskussion dreier wichtiger theoretischer Zugänge zur Welt der Vereine, nämlich der Zivilgesellschaftsdiskussion, dem Sozialkapital - sowie dem Dritten Sektor Ansatz.