Theodor Sapplack ist Bürgermeister in einer Kleinstadt in Sachsen. Er ist ein Mensch wie du und ich. Oder doch nicht so ganz? Der Gebieter über Rathaus und Gemeinde, was selbstverständlich auch die Familie und den Freundeskreis einschließt, ist auf seine Art schon etwas Besonderes - und manchmal auch ein richtiges Ekel. Er laviert sich durchs Ehe- und Politikerleben, macht manches ordentlich falsch und steigt dabei unaufhörlich auf der Karriereleiter. Na, am besten ist es, die Geschichte selbst zu lesen. Sie werden überrascht sein, an wieviel Stellen Sie an eigene Erlebnisse in Ihrem Lebensumkreis erinnert werden, übrigens auch wenn Sie nicht in einer Kleinstadt beheimatet sind oder im Osten leben - und Sie werden hoffentlich darüber lachen können.
Die Autorin hat das weitere Umfeld, in dem sie lebt, genau beobachtet. Sie gewinnt in einem eigenen, unverwechselbaren Stil so banalen Geschehnissen wie dem Neuerwerb eines Ehebettes, einem Computerklau, der anstehenden Wiederwahl des Bürgermeisters, dem illusionären Projekt eines Golfplatzes oder der Etablierung einer psychologischen Praxis im Städtchen die Bedeutung von Weltereignissen ab, über die die Leser herzhaft lachen oder wenigstens ein bisschen schmunzeln können, weil die handelnden Personen, eigentlich gegen ihren Willen, schrittweise alle Hüllen fallen lassen und vor dem Leser nach und nach ihre Persönlichkeit offenbaren. Allzu bekannten menschlichen Schwächen kann damit auf plausible Weise eine liebenswerte Seite abgewonnen werden.