„Die Christenheit ist bleibend mit Israel als dem erstberufenen Gottesvolk verbunden“, so wird im Evangelischen Gottesdienstbuch festgestellt. Wir, die Kirche aus den Heiden, sind dankbar, dass Gott uns „auch erwählet hat“ (EG 293,1). Aber welche Auswirkungen hat diese Erkenntnis für unsere Gottesdienste? Wie beten wir in bleibender Verbundenheit mit Israel? Wie lesen wir die Bibel, deren ersten Teil wir mit Israel teilen?
Die Beiträge des vorliegenden Bandes fragen aus evangelischer wie katholischer Sicht nicht nur danach, was wir nicht mehr sagen und tun sollten, sondern versuchen positive Entwicklungen aufzuzeigen und anzuregen. Dabei werden ganz unterschiedliche Elemente des Gottesdienstes dargestellt und untersucht, Gebetstexte, aber auch Lieder und Leseordnungen kommen in den Blick. Daneben wird die Frage nach einer christlichen Liturgie im Horizont des Judentums eingezeichnet in die Geschichte des christlich-jüdischen Dialogs.