Dem Geigenbau verdankt das Vogtland seinen Ruf als „Musikwinkel“. Die Produktion von Musikinstrumenten und Zubehör aller Art war
mehr als 150 Jahre lang das bestimmende Element im Wirtschaftsleben des Oberen Vogtlandes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren in der Region, die die ganze Welt mit Instrumenten aller Art belieferte, etwa 20 000 Menschen im Instrumentenbau beschäftigt. Seitdem ist ihre Zahl kontinuierlich gesunken. War die so genannte vogtländische Ware handwerklich produzierte Massenware, ist heute für den Fortbestand des Gewerbes die hohe Qualität der hier gebauten Instrumente von entscheidender Bedeutung. Ausgehend von den sozioökonomischen Bedingungen im Instrumentenbau analysiert der Autor diese grundlegenden Wandlungen im historischen Kontext. Er verfolgt die Leitlinien der Entwicklung dieses Gewerbes unter unterschiedlichen thematischen Gesichtspunkten – so die Geschichte der frühen Geigenbauorte, das Verlagssystem, die Produktion von Dutzendgeigen einerseits und Kunstgeigen andererseits, den Instrumentenhandel sowie aktuelle Bemühungen in der Ausbildung von Instrumentenbauern. Ein Anhang mit Zeittafel, Tabellen zu Produktion und Betrieben, weiterführender Literatur, Orts-, Personen- und Sachregister rundet die umfassende, kompetente Untersuchung ab.