Die „sogenannten Hyksosmonumente“ bezeichnen eine am Ende des 19. Jahrhunderts in sekundärer Lage ergrabene Serie von insgesamt neun Statuen. Die zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. in der Zeit Amenemhets III. entstandenen Skulpturen zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Motivgebung und Ikonographie aus: Sie stellen den König in einzigartigem Ornat beim Ausführen kultischer Handlungen oder eingebunden in den Körper eines Löwen als „Mähnensphinx“ dar. In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, warum der Herrscher diese besondere Form des bildlichen Ausdrucks wählte. Darüber hinaus wird der Befund kontextualisiert, der ursprüngliche Aufstellungsort der Stücke und ihr Funktionszusammenhang werden rekonstruiert. Durch die umfassende Analyse verschiedenster archäologischer, historischer und kunstwissenschaftlicher Parameter wird ein neuer und überraschender Ansatz zur Interpretation der Gruppe vorgestellt, der eine gänzlich andere Richtung als alle bisherigen Deutungen einschlägt.