Andreas Schmidt-Schweizer legt eine "klassische" politikgeschichtliche Untersuchung der Schlüsselereignisse -prozesse vor, die das politische System Ungarns und den ungarischen Alltag in den zwei Jahrzehnten der "Wende" geprägt haben. Der Zeitraum des Übergangs von der autoritär-paternalistischen Einparteienherrschaft János Kádárs zur pluralistischen Demokratie lässt sich in die Phasen Liberalisierung, Demokratisierung und Konsolidierung unterteilen. In diesem analytischen Rahmen fragt Schmidt-Schweizer vor allem nach den spezifischen Leistungen bzw. Fehlleistungen der Akteure, d. h. der Regierungen von Károly Grósz, Miklós Németh, József Antall, Gyula Horn und Viktor Orbán. Bei der Darstellung und Analyse der Entwicklungen bezieht der Verfasser die wesentlichen wirtschaftlichen, sozialen und internationalen Rahmenbedingungen ein. Ziel der Arbeit ist es, der Fachwelt ebenso wie der interessierten Öffentlichkeit die gewaltigen Veränderungen in Ungarn im Vorlauf seiner Mitgliedschaft in der EU vor Augen zu führen.