In der französischen Résistance engagierten sich Frauen, die verschiedenen Glaubensrichtungen angehörten, unterschiedliche politische Überzeugungen vertraten und aus allen Schichten der Gesellschaft kamen. Die ehemaligen Kombattantinnen nennen patriotische, ideologische und persönliche Motive für den Eintritt in den Widerstand.

In der Wahrnehmung ihrer Aktivitäten zeichneten sich die Frauen in der Résistance durch große Flexibilität, Organisationsfähigkeit, Hilfsbereitschaft und durch großen Mut aus. Phasenweise waren sie parallel oder nacheinander in verschiedenen Mouvements oder Réseaux tätig, arbeiteten als Verbindungsagentinnen in ganz Frankreich und scheuten nicht davor zurück, auch ihre Kinder den größten Gefahren auszusetzen. Es gelang den Kombattantinnen, ein Mikromodell neuen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu schaffen, in dem ideologische, politische oder religiöse Unterschiede an der Basis weitgehend irrelevant waren.

Nach Ende der Libération scheiterten einige Frauen in der Parteipolitik, engagierten sich vorrangig in humanitären Organisationen und machten zum Teil eine herausragende Karriere. Persönlichkeit und Aktivitäten bildeten in der Résistance, im Konzentrationslager und in der Lebensphase nach dem Zweiten Weltkrieg bei vielen Frauen eine Einheit.

Mit Hilfe eines neuen methodischen Zugangs gelingt es Christiane Goldenstedt, in ihrem Buch neue Primärquellen zu erschließen, nach einer gründlichen Quellenlektüre einen Vergleich mit einschlägiger Sekundärliteratur herzustellen und neue Diskurse in der Forschung zu eröffnen.