Der deutsche Sozialstaat ist seit 1980 zunehmend in schwieriges Fahrwasser geraten. Eine häufig genannte Ursache für diese Probleme ist in der Koppelung wesentlicher Sozialleistungen an die Erwerbstätigkeit des Einzelnen zu suchen, die zum einen die Exklusion weiter Teile der Bevölkerung aus dem Arbeitsmarkt mit der sozialen Absicherung spiegelt und zum anderen die Arbeitslosigkeit durch weitere Verteuerung des Produktionsfaktors Arbeit selbst verstärkt. Die vorliegende Untersuchung geht in drei Schritten vor: eine empirische Problemanalyse der Faktoren Globalisierung, Erwerbsarbeit, Einkommensverteilung und Armut; das Vorstellen des deutschen Sozialstaats als einer lohnabhängigen Existenzsicherung; schließlich ein Vorschlag alternativer Strategien der sozialen Absicherung, der sowohl ethischen als auch ökonomischen Kriterien genügt. Beispielhaft wird Mitschkes Vorschlag eines integrierten Steuer-Transfer-Systems diskutiert, das die Vereinfachung des Gesamtsystems, zahlreiche Synergien aus der Zusammenlegung von Sozialleistungen und der Abkoppelung von der Erwerbsarbeit mit ausreichender staatlicher Unterstützung verbindet. Ein Buch für Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler, für Politiker und alle am Thema Interessierten.