Nach dem Buch Notwehrdichtung, Moderne Jambik von Chènier bis Borchardt, dessen Zielpunkt die 1935/1936 gedichteten Jamben des Dichters Rudolf Borchardt (1877-1945) gewesen waren, legt der Tübinger Emeritus für Klassische Philologie mit dieser Abhandlung einen Beitrag zur Funktion der Antike für Borchardts Bild des Dichters und des Dichterischen und die Aufgabe des Dichters in der Moderne vor. Auf einen ersten allgemeinen Teil ('Grundlegung') zur Dichterauffassung Borchardts folgen Studien, Interpretationen und Auseinandersetzungen zu seinen Deutungen antiker Dichtungen vom Alkestismythos bis zur Aeneis Vergils sowie ein Versuch zu Borchardts ambitiöser Dichtung Bacchische Epiphanie als einem dichterischen Gebilde, welches Metamorphosen des Dionyischen in das Bild des Dichters einmünden lässt. Listen und Register zum Umgang des Dichters und Philologen Borchardt mit antiker Literatur runden die Studie ab.