Julius Evola, der große italienische Kulturphilosoph, sitzt von Alter und Krankheit geplagt in seiner verdunkelten Wohnung am Corso Vittorio Emanuele. Seine neurotische Haushälterin tyrannisiert ihn. Um den „Punkt“ zu finden, der seine gegen-wärtige Situation erklärbar macht, ißt er von seiner geheimnisvollen Schokolade. Bilder aus seinem bewegten Leben tauchen auf: DADA, Rendezvous mit Frauen, die „Satanspriesterin“ Maria Naglowska, Riten in einem Mithräum, Begegnungen mit Fellini, Graf Dürckheim, Mussolini und „evelomanischen“ Studenten. Erinnerung mischt sich mit Gegenwart, die Situation in der Wohnung spitzt sich zu. Der Autor zeigt Sachkenntnis — nicht nur, was die Symptome der Querschnittslähmung, sondern auch Einzelheiten aus Evolas Vita bis zum Ambiente der römischen „Zwanziger“ betrifft. Der Bericht ist zwar eine fiktive Geschichte, doch beschwört er den Mythos Evola mit beklemmder Eindringlichkeit. Das Schicksal eines zerschmetterten Helden im Horizont der antiken Tragödie.