Der Text Körper und Tage von Laura Erber ist ein fein geflochtenes lyrisches Band aus kurzen, immer wieder mit Schweigen durchsetzten Versen. Jemand spricht zu uns über ein rätselhaftes Schloss, über Briefe aus der Ferne, über eine Distanz, die der Körper und das Schreiben mit einer fast törichten Sturheit zu übrwinden versuchen. Es sind verschwiegene Gedichte, voller Anspielungen und einem Misstrauen, das schließlich dazu führt, dass die Umrisse der Dinge sich aufzulösen beginnen. Dieses Prinzip der Ungewissheit bricht die Form der Gedichte auf, die Stille sucht sich einen musikalischen Sinn, eine Logik der Klänge, die von Seite zu Seite überspringt und die Worte zum Leuchten bringt. Schnell verwandeln sich die Gedichte in einen offenen Raum, ein Feld, das durch eine andere Erinnerung gefüllt wird.