Der Psychiater und Neurologe Carl Friedrich Otto Westphal (1833-1890)
wurde 1858 Assistent bei Wilhelm Griesinger, der als Begründer der
modernen Psychiatrie gilt. Drei Jahre später habilitierte er und ging
als Privatdozent für Psychiatrie an die Berliner Universität. 1869
übernahm er den Posten des Direktors für Neurologie im größten
Universitätsklinikum Europas, der Berliner Charité.
Westphal beschäftigte sich mit der Pseudosklerose, die eine Spätform der
Erbkrankheit Morbus Wilson ist, mit der Agoraphobie (auch bekannt als
Platzangst) und er entdeckte das autonome Kerngebiet des Nervus
oculomotorius (heute Edinger-Westphal-Kern), das das Zentrum der
Augenmotorik ist und die Pupillenreflexe steuert.