Der Regierungsbunker bei Marienthal an der Ahr, der in einem Atomkrieg Parlament und Regierung 30 Tage lang hätte beherbergen sollen, war eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Bonner Republik. Doch reicht die wechselvolle Geschichte des Bunkers weiter zurück als bis nur zum Kalten Krieg: Kurz vor dem Ersten Weltkrieg als Tunnel einer Militärbahn begonnen diente er im Zweiten Weltkrieg als KZ-Außenlager der V 1-Produktion, bevor er mit gigantischem Aufwand ab 1960 für die Beherbergung der Regierung im Krisenfall ausgebaut wurde. Umfangreiches Bildmaterial sowie acht Beiträge aus journalistischer, soziologischer, historischer, militärischer, geheimdienstlicher, politischer und baugeschichtlicher Perspektive gewähren in einer Publikation des Bonner Hauses der Geschichte und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung der Öffentlichkeit erstmals Einblicke in die Geschichte, die Funktion und das Innere des Bunkers, der nicht nur als Monument des Kalten Krieges ein bislang unbekannter Ort deutscher Geschichte ist.